Mit Blick auf die Historische Stadt- und Wallraf-Bibliothek Kölns ist Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster voll des Lobes. „Ich finde es einfach großartig, was die Expertinnen und Experten der Universitäts- und Stadtbibliothek leisten“, sagt der CDU-Kulturpolitiker. Daher ist es ihm auch ein großes Anliegen, im Kuratorium zur Rettung der Bibliothek mitzuarbeiten. Zudem freut er sich, dass das Ratsbündnis über zusätzliche Gelder im städtischen Haushalt mit dafür gesorgt hat, dass die Sanierung voranschreitet.
Es gibt nämlich durchaus gute Nachrichten. Vor wenigen Tagen hat das Kuratorium im Beisein von Ministerin Ina Brandes (Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen) und der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf eine erfolgreiche Bilanz zurückgeblickt. Das Kuratorium zur Rettung der im Eigentum der Stadt Köln befindlichen Historischen Stadt- und Wallraf-Bibliothek, das im Frühjahr vergangenen Jahres gegründet wurde, befindet sich auf einem guten Weg, heißt es in einer Pressemitteilung des prominent besetzten Gremiums.
Bibliotheken sind Schatzkammern unseres kulturellen Erbes
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sagt: „Bibliotheken sind Schatzkammern unseres kulturellen Erbes. Sie prägen unsere kulturelle Identität – und sie sind der Inbegriff von Nachhaltigkeit. Ich bin sehr beeindruckt von dem großen Engagement der Kölnerinnen und Kölner für die Restaurierung der Historischen Stadt- und Wallraf-Bibliothek. Mein besonderer Dank gilt Peter Jungen und den Mitgliedern des Kuratoriums. Ihr leidenschaftlicher Einsatz ist eine Bereicherung für die Stadt Köln.“
Das Kuratorium besteht derzeit aus bald 50 Mitgliedern aus dem rheinischen Bürgertum. Hinzu kommen als Ehrenmitglieder Vertreter der verschiedenen Ebenen der öffentlichen Hand, neben der Ministerin für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen, Ina Brandes, und der Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, gehören hierzu der Rektor der Universität zu Köln, Prof. Axel Freimuth, die Kölner und rheinischen Bundestagsabgeordneten, die Kölner Landtagsabgeordneten sowie die Fraktionsvorsitzenden im Kölner Stadtrat.
Gründer des Kuratoriums und Vorstandsvorsitzender ist Peter Jungen, der Kölner Unternehmer und Vorsitzende des Stifterrates des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud. Dem Vorstand gehören an: Notar Konrad Adenauer, Prof. Beatrix Busse, Prorektorin und Christan Wagner, Dezernent für Wirtschaft und Finanzen der Universität zu Köln.
Festveranstaltung aus Anlass der erfolgreichen Sanierung der Bibliothek Wallrafs
Die erste der beiden konzertierten Aktionen von Bund, Stadt, Land und Universität, nämlich die Rettung der Bibliothek Ferdinand Franz Wallrafs, die Peter Jungen 2018 initiiert hatte, wird Ende des Jahres 2023 erfolgreich abgeschlossen sein, wobei dann rund 1,7 Millionen Euro verausgabt sein werden, teilt das Kuratorium mit, dass das Geld einschließlich privater Buchpatenschaften eingeworben hat.
Aus Anlass der erfolgreichen Sanierung der Bibliothek Wallrafs wird der neue Rektor der Universität, Prof. Joybrato Mukherjee, eine Festveranstaltung am 22. November ausrichten, bei der der Schirmherr der Rettungsaktion, Ministerpräsident Hendrik Wüst, ein Grußwort sprechen wird.
Seine besondere Wirksamkeit beweist das Kuratorium mit Blick auf die zweite konzertierte Aktion, die Rettung der Historischen Stadtbibliothek, die nächstes Jahr beginnen wird. Hierzu hatte Peter Jungen auf Bitten der Universität ebenfalls die Initiative für eine konzertiere Finanzierungsaktion ergriffen.
Nach Gesprächen, die Peter Jungen mit den Vertretern von Bund, Land, Stadt und Universität auch über die Finanzierung der Restaurierung der Historischen Stadtbibliothek geführt hat, gibt es nunmehr erhebliche schriftliche Zusagen über deren jeweilige finanzielle Beteiligung an dem Projekt.
Gleichzeitig hat Peter Jungen als Teil der Rettungsmaßnahmen für die Historische Stadt- und Wallrafbibliothek eine Aktion für private Buchpatenschaften und Stiftungsmittel gestartet. In dem Zusammenhang sind schon deutlich über 300.000 Euro von Privaten zugesagt, darunter auch namhafte Beträge zum Beispiel von der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung und der C.L. Grosspeter-Stiftung. In der Sitzung übergab die Vizepräsidentin der NRW-Stiftung, Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, einen weiteren Förderbescheid über 150.000 Euro.
Konzertierte Aktionen zur Rettung der Historischen Stadt- und Wallraf-Bibliothek
Prof. Dr. Barbara Schock-Werner betonte: „Die NRW-Stiftung engagiert sich seit über 36 Jahren für die Themen Natur, Heimat und Kultur in Nordrhein-Westfalen und bewahrt auch Kulturschätze unseres Landes. Die Historische Stadtbibliothek gehört dazu. Wir leisten gerne unseren Beitrag dazu, diesen in Umfang und Inhalt einzigartigen und wertvollen Bestand zu konservieren und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen.“
Peter Jungen, Kölner Unternehmer sowie Vorsitzender des Stifterrates des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud und des Kuratoriums für die Rettung der Historischen Stadt- und Wallraf-Bibliothek betont: „Als Kölner Bürger kann mir der Zustand unserer Kulturgüter nicht gleichgültig sein. Deshalb habe ich spontan wegen des Zustands der Bücher die Initiative für die beiden konzertierten Aktionen zur Rettung der Historischen Stadt- und Wallraf-Bibliothek ergriffen, und ich bin sehr erfreut, dass wir im Kuratorium einen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes leisten können. Ich danke besonders auch der Landesregierung NRW und der NRW-Stiftung für ihre tatkräftige Unterstützung.“
Beatrix Busse, Prorektorin für Studium und Lehre an der UzK fügt hinzu: „Konrad Adenauer begründete die Universität zu Köln 1919 als eine Universität der Stadt Köln und Bürgeruniversität, und als Morgengabe gab er ihr die Historische Stadt- und Wallraf-Bibliothek als Grundstock für die Universitätsbibliothek. Dieser Bestand bereichert die Forschung und Lehre an der Universität und er verkörpert das Band, das zwischen Universität und Stadt besteht. Daher ist die Universität Peter Jungen und dem Kuratorium als Vertretung des aktiven Kölner Bürgertums für ihren Einsatz sehr dankbar.“
Aus der erfolgreichen Restaurierung der Wallraf-Bibliothek erwächst ebenfalls auf Initiative von Peter Jungen ein weiteres Projekt zwischen der Stadt Köln und der Universität: „Wallraf 200 – Wallraf-Jahr 2024“. Mit einer Reihe von gemeinsamen Veranstaltungen der Stadt Köln und der Universität, wird 2024 das 200. Todesjahr von Ferdinand Franz Wallraf begangen. Ferdinand Franz Wallraf, der letzte Rektor der (alten) Universität, verstarb am 18. März 1824 und begründete durch seine Sammlungen fast alle Kölner Kultureinrichtungen. Er war für Köln der wohl wichtigste kulturelle Antreiber und Ideengeber.
Zum Hintergrund
Bei dem Restaurierungsprojekt für die Historische Stadt- und Wallraf-Bibliothek handelt es sich um zwei konzertierte Aktionen von Bund, Stadt, Land und Universität, die durch die private Initiative von Peter Jungen entstanden und durch direkte Gespräche herbeigeführt worden sind. Ein Teil der Finanzierung für diese Restaurierungsprojekte soll durch eine Patenschaftsaktion „Ganz Köln steckt noch immer voller Bücherschätze“ erbracht werden: Sowohl einzelne Bürgerinnen und Bürger als auch Firmen, Stiftungen, Vereine und sonstige Personengruppen sollen dafür gewonnen werden, eine Patenschaft für ein restaurierungsbedürftiges Buch zu übernehmen. Das Kuratorium bemüht sich durch die Gewinnung von Patinnen und Paten möglichst viele Bürgerinnen und Bürger dazu zu bewegen, sich an der Rettung bzw. Restaurierung der Historischen Stadtbibliothek zu beteiligen, die sich im Eigentum der Stadt Köln befindet und über Jahrzehnte vernachlässigt wurde. Die Buchpatenaktion hat bereits begonnen. Im Juli vergangenen Jahres gelang es Peter Jungen Ministerpräsident Hendrik Wüst als Schirmherrn für das Restaurierungsprojekt zu gewinnen.
Die Historische Stadtbibliothek ist aus der 1602 begründeten Ratsbibliothek entstanden und bis zum Jahre 1920 auf ca. 315.000 Bände angewachsen, in dem sie an die Universität gegeben wurde. Sie gehört der Stadt Köln und wird von der Universitäts- und Stadtbibliothek auf-bewahrt. In der Historischen Stadtbibliothek ragt als Teilbestand die Bibliothek Ferdinand Franz Wallrafs heraus, die auf Grund einer früheren unsachgemäße Lagerung in einen sehr schlechten Zustand geraten ist.
Titelfoto: Heide Prange
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