Japan und Köln – das ist eine starke Verbindung, eine die in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft zahlreiche Früchte trägt. Ein Mann, der intensiv zu diesem Austausch beigetragen hat, ist Prof. AIZAWA Keiichi. Er wurde jetzt als Direktor des Japanischen Kulturinstituts verabschiedet. Musikalisch umrahmt wurde die Verabschiedung von Momoko Watabe und ihrem wunderschönes Klavierspiel. Ihr Schlusspunkt war ein Klavierstück, das Prof. AIZAWA Keiichi vor 40 Jahren während seines ersten Aufenthalts in Köln komponiert hat.
„Auch wenn wir, lieber Prof. AIZAWA Keiichi, nun fürs erste voneinander Abschied nehmen, freuen wir uns ins Köln auf das weitere gemeinsame und gedeihliche Miteinander mit dem Japanischen Kulturinstitut“, betonte Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster in seinem Grußwort. Im Namen der Stadt Köln und der Bürgerinnen und Bürger, dankte er Prof. AIZAWA Keiichi von Herzen für den Einsatz im Sinne der Zusammenarbeit Japans und Deutschlands.
Diese Verbundenheit hatte Dr. Ralph Elster zuvor eindrucksvoll herausgearbeitet. Japan sei ein Land, mit dem Deutschland gemeinsame Werte und Herausforderungen, aber auch eine vergleichbare Modernisierungsgeschichte teile. Inzwischen reiche die Freundschaft beider Länder mehr als 162 Jahre zurück, damals wurde ein Freundschafts- und Handelsvertrages zwischen Preußen und Japan geschlossen.
Städtepartnerschaft mit Kyoto wurde 1963 gegründet
Meilensteine der jüngeren Vergangenheit waren in Köln die Wiederbegründung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft 1961 und der Start einer Städtepartnerschaft mit Kyoto 1963. „Es bestanden also schon damals besondere Verbindungen zwischen Köln und Japan, die dank des Japanischen Kulturinstitutes, dank der Deutschen-Japanischen-Gesellschaft und der Städtepartnerschaft, aber auch dank einer Vielzahl von Kontakten und Kooperationen in Wirtschaft, Kultur und vor allem auch Wissenschaft bis heute unvermindert ausgebaut werden konnten“, so der CDU-Kulturpolitiker Dr. Ralph Elster.
Das Institut von Prof. AIZAWA Keiichi sei Teil der Kölner Kulturlandschaft. Die Japan Foundation bereichere mit ihrer auf ganz Deutschland ausgerichteten Arbeit und Programmatik das Kulturprofil Kölns in besonderer Weise. „Ob Kunstausstellungen, Theateraufführungen, Konzerte oder Lesungen, ob in der Zusammenarbeit mit anderen Häusern wie etwa dem Museum für Ostasiatische Kunst, oder auch in der Förderung von Kunstprojekten, immer kommt es zu besonderen Momenten der Begegnung mit der Hochkultur Ihres Landes“, fuhr der Kölner Bürgermeister fort, der auf spannende Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem 60. Jubiläum der Städtepartnerschaft Köln-Kyoto erwartet.
Zahlreiche Kooperationsprojekte in naturwissenschaftlichen Bereichen
Zudem verwies der promovierte Naturwissenschaftler auf zahlreiche Kooperationsprojekte in naturwissenschaftlichen Bereichen. Allein die Zahlen aus den beiden großen außeruniversitären deutschen Forschungsgesellschaften mache deutlich, welchen Stellenwert die Kooperation Japans und Deutschlands heute besitze. Die Max-Planck-Gesellschaft zählte 2021 113 japanische Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und 135 Projekte mit Partnern in Japan. Bei der Fraunhofer Gesellschaft gab es sogar 164 Projekte mit japanischer Beteiligung.
„In Ihrer Zeit bei JSPS, auch in der Geschäftsführung des Bonner Europa-Büros oder als Leiter des Bonn-Office der Universität Tsukuba, haben Sie maßgeblich am Ausbau dieses überaus fruchtbaren wissenschaftlichen Austausches mitwirken können“, würdigte Dr. Ralph Elster die Verdienste von Prof. AIZAWA Keiichi. Ihm und seiner Familie wünschte der Kölner Bürgermeister „für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit und Glück“.
Die Rede im Wortlaut
Sehr geehrter Herr Prof. AIZAWA Keiichi
Sehr geehrter Herr KITAURA Yasuhiro,
Sehr geehrter Herr Meid,
Sehr geehrter Prof. Zöllner,
Sehr geehrte Frau Prof. Hijiya-Kirschnereit, Prof. FU Berlin, Japanologie
liebe Freundinnen und Freunde des Japanischen Kulturinstitutes,
meine sehr verehrten Damen und Herren.
Zunächst darf ich Sie alle ganz herzlich im Namen der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßen.
So gerne ich persönlich auch Gast hier im japanischen Kulturinstitut bin, heute ist der Anlass dieser Veranstaltung leider ein Abschied voneinander.
Sie, lieber Herr Direktor AIZAWA Keiichi , müssen nach nunmehr vier Jahren Ihres Schaffens und Wirkens hier an diesem Institut unsere Stadt wieder verlassen. Sie kehren mit ihrer Familie in Ihre Heimat zurück und wenden sich künftig neuen beruflichen Aufgaben zu.
Im Namen der Stadt Köln möchte Ihnen heute ganz herzlich danken für die Zeit, in der Sie unserer Stadt als Sprachwissenschaftler und Kulturexperte zur Verfügung gestanden haben, vor allem wenn man Ihren überaus reichen Erfahrungsschatz im deutsch-japanischen Kontext bedenkt, schließlich blicken Sie auf mehr als 40 Jahren Erfahrung mit Deutschland zurück und selbst Köln haben Sie schon zu Ihren Studienzeiten kennengelernt.
Eine großartige Position moderner japanischer Architektur mitten in unserer Stadt
Und schon damals werden Sie dieses wunderschöne Gebäude und das gesamte eindrucksvolle Ensemble, das Ihr Kulturinstitut gemeinsam mit dem Museum für Ostasiatische Kunst bildet, immer wieder bewundert haben. Ein architektonisches Juwel, eine großartige Position moderner japanischer Architektur mitten in unserer Stadt, erschaffen von zwei großartigen japanischen Architekten. Man fühlt sich hier – an der Westspitze des Aachener Weihers – Ihrem Land, man fühlt sich hier Japan ganz besonders nah. Beide Gebäude verbildlichen das heutige Japan – ein Land der Tradition und gleichzeitig der hochbeeindruckenden Moderne.
Wir Kölner sind stolz darauf, eines der drei europäischen Kulturinstitute Ihres Landes in unserer Stadt zu wissen. Und wir sind froh darüber, dass die Vermittlung der jahrtausendealten Kultur Ihres Landes von hier aus geschieht, einem würdigen Ort, von dem aus die Freundschaft zwischen unseren Völkern gefördert werden kann.
Japan ist ein Land, mit dem Deutschland gemeinsame Werte und Herausforderungen, aber auch eine vergleichbare Modernisierungsgeschichte teilt. Inzwischen reicht die Freundschaft beider Länder mehr als 162 Jahre zurück; sie beginnt mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Freundschafts- und Handelsvertrages zwischen Preußen und Japan am 24. Januar 1861. Vor zwei zwei Jahren, anlässlich des 160jährigen Jubiläums der Vertragszeichnung, war es Ihnen, lieber Herr Prof. AIZAWA Keiichi, ein Anliegen, dass das Japanische Kulturinstitut zusammen mit den Universitäten Köln und Bonn Ringvorlesungen veranstaltet, in denen es darum ging, Antworten auf gesellschaftliche Fragen unserer beiden vergleichbaren Gesellschaften zu finden.
Maßgeblich am Ausbau eines überaus fruchtbaren wissenschaftlichen Austausches mitgewirkt
Kooperationsprojekte wurden vorgestellt, die demonstrierten, in wie vielen, vor allem naturwissenschaftlichen Bereichen mittlerweile gemeinsame Forschung betrieben wird. Nimmt man nur allein die Zahlen aus den beiden großen außeruniversitären deutschen Forschungsgesellschaften, wird sofort deutlich, welchen Stellenwert die Kooperation Japans und Deutschlands heute besitzt. Die Max-Planck-Gesellschaft zählte 2021 113 japanische Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und 135 Projekte mit Partnern in Japan. Bei der Fraunhofer Gesellschaft gab es sogar 164 Projekte mit japanischer Beteiligung. In Ihrer Zeit bei JSPS, auch in der Geschäftsführung des Bonner Europa-Büros oder als Leiter des Bonn-Office der Universität Tsukuba, haben Sie maßgeblich am Ausbau dieses überaus fruchtbaren wissenschaftlichen Austausches mitwirken können.
In Ihrer Zeit als Direktor des Japanischen Kulturinstitutes war auch ein besonderes Jubiläum zu feiern. Schließlich geht der wunderbare Bau der Japan Foundation zurück auf das Jahr 1969. Das in unserem Kulturkreis wichtige 50 jährige Bestehen musste natürlich gewürdigt werden. Deutschland war 1969 noch in Ost und West aufgeteilt, der Mauerbau gerade acht Jahre her. Die japanische Regierung wählte dankenswerterweise die große Stadt Köln – in der Nähe des damaligen Regierungssitzes Bonn gelegen – als Sitz des Kulturinstituts aus. Vielleicht war schon damals klar, dass das neue Ostasiatische Museum mit seiner deutschlandweit einzigartigen Sammlung in unmittelbarer Nachbarschaft errichtet werden sollte. Vielleicht hat Köln die Entscheidung Japans dem Umstand zu verdanken, dass der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer auch der ehemalige Oberbürgermeister von Köln war, der genau um das Ostasiatische Museum wusste. In jedem Fall wurde schon 1961 die Deutsch-Japanische Gesellschaft in Köln wiedergegründet und 1963 eine Städtepartnerschaft mit Kyoto geschlossen.
Die Japan Foundation bereichert das Kulturprofil unserer Stadt in besonderer Weise
Es bestanden also schon damals besondere Verbindungen zwischen Köln und Japan, die dank des Japanischen Kulturinstitutes, dank der DJG und der Städtepartnerschaft, aber auch dank einer Vielzahl von Kontakten und Kooperationen in Wirtschaft, Kultur und vor allem auch Wissenschaft bis heute unvermindert ausgebaut werden konnten.
Ihr Institut lieber Prof. AIZAWA Keiichi ist Teil der Kölner Kulturlandschaft, es gibt Köln aber auch einen Ort deutlich spürbarer Internationalität. Die Japan Foundation bereichert mit ihrer auf ganz Deutschland ausgerichteten Arbeit und Programmatik das Kulturprofil unserer Stadt in besonderer Weise. Ob Kunstausstellungen, Theateraufführungen, Konzerte oder Lesungen, ob in der Zusammenarbeit mit anderen Häusern wie etwa dem Museum für Ostasiatische Kunst, oder auch in der Förderung von Kunstprojekten, immer kommt es zu besonderen Momenten der Begegnung mit der Hochkultur Ihres Landes.
Auch das japanische Kulturinstitut musste sich mit den erheblichen pandemiebedingten Einschränkungen abfinden, die alle Kulturbetriebe in den letzten Jahren erfahren haben. Viele Veranstaltungen mussten umgeplant oder sogar abgesagt werden, wie die Preisverleihung der Japan-Foundation im November 2021.
Herzlicher Dank für den Einsatz im Sinne der Zusammenarbeit beider Länder
Gottseidank ist diese schwierige Zeit endlich vorbei; 2023, das Jahr des Wasser-Hasen, wird sich hoffentlich zu einem glückbringenden Jahr entwickeln. Das Museum für ostasiatische Kunst hat bereits eine Intensivierung der Beziehungen für die kommende Zeit angekündigt.Ein erster Anfang für weitergehende Kooperationen wird im Rahmen des anstehenden „Artist meets Archive“-Festivals die Ausstellung des Photographen Hatakeyama Naoya sein, die ab Mai im Museum nebenan gezeigt wird. Des Weiteren sind spannende Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem 60. Jubiläum der Städtepartnerschaft Köln-Kyoto zu erwarten.
Auch wenn wir lieber Prof. AIZAWA Keiichi, nun fürs erste voneinander Abschied nehmen, freuen wir uns ins Köln auf das weitere gemeinsame und gedeihliche Miteinander mit dem Japanischen Kulturinstitut. Lieber Prof. AIZAWA Keiichi, im Namen der Stadt Köln und der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, danke ich Ihnen von Herzen für Ihren Einsatz im Sinne der Zusammenarbeit unserer beiden Länder und wünsche Ihnen und Ihrer Familie für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit und Glück.
Schreibe einen Kommentar