Am diesjährigen Sommerempfang des Flughafens Köln/Bonn versammelten sich wichtige Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die Bedeutung des Flughafens als unverzichtbare Infrastruktur und als zentralen Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu unterstreichen. Dr. Ralph Elster, Bürgermeister der Stadt Köln, hob in seiner Rede die wachsende Rolle des Flughafens für Köln und das Umland hervor: „Der Flughafen Köln/Bonn ist für unsere Stadt und das Umland eine unverzichtbare Infrastruktur und eine der Grundlagen für die wirtschaftlichen Abläufe und den Erfolg unserer Region.“
Der Flughafen Köln/Bonn ist nicht nur ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt im Westen Deutschlands, sondern spielt auch eine zentrale Rolle als Logistik-Hub. Mit fast zehn Millionen Passagieren und 900.000 Tonnen Luftfracht im Jahr 2023 zählt er zu den größten Flughäfen Deutschlands und ist auch europaweit unter den Top Ten der Frachtflughäfen. Besonders hervorzuheben ist die 24-Stunden-Betriebsgenehmigung, die den Flughafen als Drehscheibe für zeitkritische Güter und Frachtflüge besonders attraktiv macht. Dr. Ralph Elster betonte: „Köln/Bonn liegt im Zentrum einer der größten Import- und Exportregionen Europas. Im Umkreis von 100 Kilometern leben und arbeiten rund 16 Millionen Menschen.“
Doch der Erfolg des Flughafens geht nicht ohne Herausforderungen einher, insbesondere in Bezug auf Lärm- und Klimaschutz. Die Forderungen der Anwohner und die Debatten um die ökologische Bilanz des Fliegens stellen den Flughafen vor komplexe Aufgaben. „Selbstverständlich haben Klimaschutz, Lärmschutz und ähnlich gelagerte Anliegen ihre Berechtigung“, so der CDU-Politiker. Dabei verwies er auf die Fortschritte, die der Flughafen in diesen Bereichen bereits gemacht hat, insbesondere das Lärmminderungskonzept und das Nachbarschaftsportal „cgn-nebenan“, das den Dialog zwischen Flughafen und Anwohnern fördert.
Die Region Köln/Bonn ist zudem durch ihre einzigartige Hochschul- und Forschungslandschaft prädestiniert, tragfähige Lösungen für die Zukunft der Luftfahrt zu entwickeln. Elster wies auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen, der Wissenschaft und weiteren Institutionen hin, wie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der RWTH Aachen. Diese Partnerschaften sind entscheidend, um den Luftverkehr der Zukunft leiser, umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten.
Ein weiteres zentrales Thema war der Klimaschutz. Der Flughafen Köln/Bonn hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen die CO₂-Emissionen um 65 % gegenüber 2010 reduziert werden. Maßnahmen wie die Umstellung der Fahrzeugflotte auf erneuerbare Energien und der verstärkte Einsatz von Solarenergie zeigen, dass der Flughafen diese Verantwortung ernst nimmt. „Flughafen und Klimaschutz dürfen künftig keine Gegenspieler sein“, so Elster. Er lobte die Bemühungen des Flughafens, auch die Fluggesellschaften auf diesem Weg mitzunehmen und langfristig auf alternative Kraftstoffe zu setzen.
Zum Abschluss rief Ralph Elster dazu auf, die Erfolge des Flughafens selbstbewusst in die politische Debatte einzubringen und den Dialog auf Augenhöhe fortzusetzen: „Unser Interesse an einem gut funktionierenden und wirtschaftlich prosperierenden Flughafen ist ja ein gemeinsames.“ Mit dieser klaren Botschaft unterstrich er die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, um den Flughafen Köln/Bonn weiter als Vorreiter für nachhaltige und wirtschaftliche Entwicklung zu positionieren.
Titelfoto des Flughafens: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Die Rede im Wortlaut
Lieber Herr Schmid, lieber Herr Özöztürk (Vors. GF, COO),
lieber Herr Prof. Scheurle, (Vorsitzender AR),
sehr geehrter Herr Minister Krischer,
liebes Team des Flughafens Köln/Bonn,
verehrte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung.
Zunächst darf ich Sie alle recht herzlich im Namen des Rates der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßen. Es freut mich sehr, auch heute wieder an diesem besonderen Veranstaltungsformat teilnehmen zu können, denn schließlich ist der Flughafen Köln/Bonn für unsere Stadt und das Umland eine unverzichtbare Infrastruktur und eine der Grundlagen für die wirtschaftlichen Abläufe und den Erfolg unserer Region.
Die Bedeutung unseres Flughafens wird, davon bin ich überzeugt, künftig noch deutlich zunehmen. Das sage ich bewusst auch vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Debatten. Das Geschäftsmodell von Flughäfen wird ja, wie so viele andere bedeutende Errungenschaften unseres Alltages, auch immer mal wieder in Frage gestellt. Anwohnerinnen und Anwohner fordern Lärmschutz ein; andere weisen auf die Klimabilanz des Fliegens hin. Selbstverständlich haben Klimaschutz, Lärmschutz und ähnlich gelagerte Anliegen, das will ich keinesfalls in Abrede stellen, ihre Berechtigung. Die Art und Weise wie allerdings erst wieder vor kurzem die „Letzte Generation“ für ihre Ideen eingetreten ist, ist nicht nur eine Herausforderung für die Flughäfen und die staatlichen Ordnungsbehörden. Ein solch rücksichtsloses Vorgehen auf dem Rücken der Fluggäste, die ihren wohlverdienten Jahresurlaub antreten wollen, führt am Ende auch zu untragbaren wirtschaftlichen Verlusten; Geld, das besser anderweitig investiert worden wäre, z.B. in den Schutz des Klimas.
Unser Flughafen Köln/Bonn ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt im Westen Deutschlands und hat mit seinem breiten Angebot an nationalen und internationalen Flügen im Jahr 2023 fast zehn Millionen Passagiere bedient. Immerhin Platz 6 bei den deutschen Flughäfen. Nicht zuletzt auch die 24-Stunden-Betriebsgenehmigung macht unseren Flughafen darüber hinaus zu einem bedeutenden Hub für Frachtflüge und damit zu einem der wichtigsten Logistikstandorte unseres Bundeslandes. Köln/Bonn liegt im Zentrum einer der größten Import- und Exportregionen Europas. Im Umkreis von 100 Kilometern leben und arbeiten rund 16 Millionen Menschen. Die Bedeutung als zentrale Drehscheibe für zeitkritische Güter, Lebensmittel, Konsumgüter und Waren des alltäglichen Bedarfs spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider: Allein im letzten Jahr wurden fast 900.000 Tonnen Luftfracht umgeschlagen, womit der Flughafen zu den zehn größten Frachtflughäfen Europas zählt.
Köln ist der zentrale Logistikgroßstandort im Westen
Dabei darf der Flughafen keinesfalls nur isoliert betrachtet werden. Köln ist der zentrale Logistikgroßstandort im Westen: Hier rede ich nicht nur vom Autobahnring und dem Geflecht wichtiger Nord-Süd- und West-Ost-Verbindungen. In Köln betreibt die Deutsche Bahn einen der größten Bahnknoten Deutschlands – keine andere deutsche Stadt kann mit drei ICE-Bahnhöfen aufwarten. Die Häfen Güter Köln, unsere HGK, ist nicht nur im Besitz der größten Binnenschifffahrtsflotte Europas, wir unterhalten auch im Wettstreit mit Duisburg den größten Binnenhafen des Kontinents. Der Flughafen mit seiner Speziallogistik ist dabei ein wichtiger, unerlässlicher Baustein, der diesen Logistikstandort komplettiert.
Der betriebliche Erfolg unseres Flughafens geht selbstverständlich einher mit mehr Flugbewegungen, mit einer höheren Grundlast für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner.
Gerade beim Lärmschutz ist in den letzten Jahren allerdings so viel geschehen, wie noch nie in der Geschichte des Flughafens. Im Rahmen des sehr erfolgreichen Lärmminderungskonzeptes wurden z.B. über Lärmzuschläge bei der Entgeltordnung leisere Starts und Landungen deutlich gefördert.
Dabei werden die Anlieger über den Flugbetrieb hier am Flughafen Köln/Bonn transparent informiert, insbesondere cgn-nebenan, das Nachbarschaftsportal, ist hierbei zu erwähnen, denn hier bietet die Flughafengesellschaft den betroffenen Menschen eine Plattform für einen Austausch auf Augenhöhe.
Unser Flughafen Köln/Bonn geht aber nicht nur mit diesem Portal auch im bundesweiten Vergleich voran. Es ist Fakt, dass ein Flughafen auf absehbare Zeit nicht ohne Lärmimmissionen zu betreiben sein wird und es müssen daher auch künftig alle Anstrengungen unternommen werden, vor allem auch den Lärm der nächtlichen Flüge zu reduzieren. Genau in diesem Zusammenhang ist die Region Köln/Bonn wie kaum eine andere Region in Europa prädestiniert, tragfähige Lösungen zu entwickeln und beizusteuern.
Einerseits werden hier im Rheinland in unserer einzigartigen Hochschul- und Forschungslandschaft, z.B. an der RWTH Aachen, an der TH Köln, der größten Fachhochschule Deutschlands, und an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, zehntausende Ingenieurinnen und Ingenieure oder Fachkräfte für IT- und Digitalisierung ausgebildet. Andererseits kommt zu den damit verbundenen volkswirtschaftlichen Implikationen auch eine ganz besondere Infrastruktur, die schon ihresgleichen sucht: Mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, mit der Luftwaffe der Bundeswehr, die nach wie vor bedeutende Kommandos und Ämter hier vor Ort unterhält, mit der EASA, mit dem Lehrstuhl für Luft- und Raumfahrtrecht an der Universität zu Köln, um nur einige Einrichtungen zu nennen, kommt hier eine Vielzahl von Stakeholdern zusammen, die ein wichtiges Wort mitreden werden bei der Ausgestaltung der Luft- und Raumfahrt der Zukunft.
Die Luftfahrt von Morgen mitgestalten
Das DLR, als das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt sowie Energie, Verkehr, Digitalisierung und Sicherheit im Bereich der angewandten Wissenschaften und der Grundlagenforschung, verfolgt ja das klare Ziel, die Luftfahrt von morgen mitzugestalten und macht auf seiner Internetseite auch klar, was das für uns bedeutet wird: „Der Luftverkehr von morgen ist umweltverträglich, sicher, leise und effizient. Er verbindet Menschen und Märkte miteinander und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Mobilitätsanspruch der globalen Gesellschaft.“ Zitat Ende. Unser Flughafen ist für solche Bemühungen natürlich ein wichtiger Infrastrukturpartner; diesbezügliche Kooperationsverträge mit dem DLR und der Luftwaffe existieren bereits. Wir können alle Beteiligten nur ermutigen, auf dem schon eingeschlagen Weg gemeinsam voranzugehen, denn alle Studien gehen von einer weiteren Zunahme des weltweiten Luftverkehrs aus.
Die damit einhergehende ökologische und klimatische Verantwortung stellt auch den Flughafen Köln/Bonn vor große Herausforderungen, weshalb neben dem Fluglärm selbstverständlich auch diese beiden weiteren Themen auf die Tagesordnung gehören. Flughafen und Klimaschutz dürfen künftig keine Gegenspieler sein und daher ist es gut zu sehen, dass auch hier Köln/Bonn zeigt, wie es gehen oder wie es noch besser funktionieren kann. Als Gesellschaft haben Sie sich ja verpflichtet, die eigenen CO2-Emmissionen bis 2030 um 65% im Vergleich zu 2010 zu reduzieren. Sie stellen Ihre Fahrzeugflotte zügig auf erneuerbare Energien um, betreiben ein eigenes Blockheizkraftwerk, nutzen verstärkt Solarenergie und legen bereits eine erste Infrastruktur, die die Nutzung alternativer Kraftstoffe im Luftverkehr am Flughafen Köln/Bonn ermöglicht. Sie nehmen also, und das ist wichtig, auch die Fluggesellschaften auf Weg mit, den Sie schon für das Unternehmen Flughafen vorgegeben haben.
Unser Flughafen stellt sich also erfolgreich den drängenden gesellschaftlichen Themen. Für die rund 130 am Standort tätigen Unternehmen mit ihren fast 15.000 Beschäftigten und den vielen weiteren Unternehmen und Arbeitsplätzen, die indirekt vom Flughafen abhängig sind, sind das wichtige und gute Nachrichten. Der Dialog auf Augenhöhe und das fortwährende Ringen um verbesserte technische Lösungen wird dafür sorgen, dass eine neue Identifikation der Menschen in der Region mit unserem Flughafen stattfindet. Schon heute vernimmt man jedenfalls deutlich weniger Stimmen, die gegenüber dem Flughafen Köln/Bonn eine grundsätzlich ablehnende Haltung einnehmen.
Mit großem Dank an alle Mitarbeitenden des Flughafens, lieber Herr Schmid und lieber Herr Özöztürk, möchten wir Sie ermutigen, diese offensichtlich erfolgreiche Strategie weiter zu verfolgen. Und Sie, liebe Gäste, möchte ich dazu einladen, die Erfolge, die wir hier gemeinsam am Standort vorweisen können, selbstbewusst in der politischen Debatte zu kommunizieren, denn unser Interesse an einem gut funktionierenden und wirtschaftlich prosperierenden Flughafen ist ja ein gemeinsames.
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