Was für eine schöne Geburtstagsfeier! Was für ein wunderbares Konzert! Zum 20-jährigen Bestehen von Harmonie Universelle beeindruckte das Ensemble um Mónica Waisman und Florian Deuter mit einer exquisiten Zusammenstellung von ganz unterschiedlichen Werken der Familie Bach.
„Liebe Mónica, lieber Florian, Ihr gebt mit Eurem musikalischen Temperament der Alten Musik in Köln ein Gesicht und tragt wesentlich dazu bei, dass sich dieses Genre, für das Köln in aller Welt geschätzt wird, hier immer weiter entfalten kann“, hatte Bürgermeister Dr. Ralph Elster in seinen Begrüßungsworten in St. Ursula gesagt und damit nicht zu viel versprochen.
Das Publikum war jedenfalls begeistert, nachdem es zuvor gut anderthalb Stunden auf höchstem Niveau unterhalten worden war. Im Ankündigungsflyer hatte Harmonie Universell angekündigt, die Familie Bach in den Vordergrund des Konzerts zu rücken. „Wer im 18. Jahrhundert ‚Bach‘ sagte, der meinte in Leipzig den virtuos kontrapunktischen Johann Sebastian, in Halle seinen eher ungestümen Sohn Wilhelm Friedemann, in Hamburg dessen empfindsamen Bruder Carl Philipp Emanuel und in Eisenach Johann Sebastians galant aufspielenden Vetter Johann Bernhard“, heißt es in dem Flyer weiter.
Grandiose Musiker seien sie allesamt gewesen. „Wie mitreißend sie für Orchester komponierten, führt Harmonie Universelle im Jubiläumskonzert zu seinem 20-jährigen Bestehen vor. Eine der Preziosen: das 3. Brandenburgische Konzert mit je drei solistischen Violinen, Violen und Violoncelli.“ Dieser Ankündigung war in nach dem Konzert wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Es war einfach eine sehr würdige und fantastische Geburtstagsfeier.
Zu Beginn hatte Bürgermeister Dr. Ralph Elster in die Vergangenheit geblickt: „Wer von Ihnen sich noch an das Jahr 2003 erinnern kann, der wird wissen, dass wir einen unglaublich schönen und langen Sommer genießen konnten, dass Deutschland sich aber am Rande einer Rezession befand. Die Internetblase, ein weiterer Krieg im Irak haben unser Land damals sehr beschäftigt. Also zu einem nicht ganz einfachen Zeitpunkt fassen Florian Deuter und Mónica Waisman in Paris den Entschluss, sich musikalisch selbständig zu machen und gründen mutig das Originalklang-Ensemble Harmonie Universelle.“
Harmonie Universelle erntet immer wieder großes Lob
Dieser mutige Entschluss sollte belohnt werden. Denn 20 Jahre später ist Harmonie Universelle ein überaus etabliertes und anerkanntes Ensemble. Der CDU-Kulturpolitiker Dr. Ralph Elster stellt fest: „Das waren zwanzig erlebnisreiche Jahre, mit einigen hundert Konzerten in kleinen und großen Sälen und mittlerweile schon fast 20 eingespielten CD-Aufnahmen, also einem beachtlichen, auf Tonträger gebannten Oeuvre.
Für die exzellenten Interpretationen erntet Harmonie Universelle immer wieder großes Lob von der Fachpresse, zwei Mal wurden Aufnahmen mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet, zahlreiche andere Auszeichnungen sind hinzugekommen.“
Zudem betonte Dr. Ralph Elster, dass Harmonie Universell bei aller Exzellenz und aller Virtuosität selbstverständlich in den zwanzig zurückliegenden Jahren auf gute und verlässliche Freunde und Förderer angewiesen gewesen sei: „Zu allererst sind hier die Stadt Köln und das Land NRW zu nennen, aber auch die Kunststiftung NRW, der Landschaftsverband Rheinland, die Sparkasse KölnBonn, die RheinEnergie-Stiftung Kultur, das Zentrum für Alte Musik, die vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem weltweiten Originalklang-Netzwerk, und last but not least auch das treue Publikum, das Harmonie Universelle in den vergangenen zwei Jahrzehnten begleitet hat, und der eigene Freundeskreis.“
Und eben dieses Publikum war begeistert von dem Geburtstagskonzert und genoss den anschließenden Empfang, der durch den direkten Kontakt zu den den Künstlerinnen und Künstler einen besonderen Reiz hatte. Diesen Akteuren hatte Dr. Ralph Elster zum Ende seiner Rede gedankt: „Ich sage Harmonie Universelle nochmals herzlichen Dank für 20 unvergessene Jahre im Sinne unserer Kulturstadt Köln und Glück-auf für viele weitere universell-harmonische Jahre mit vielen weiteren musikalischen Entdeckungen, Interpretationen, Wiederaufführungen und Neueinspielungen.“
Die Rede im Wortlaut
Liebe Frau Waisman, liebe Mónica,
lieber Herr Deuter, lieber Florian,
liebes Ensemble Harmonie Universelle,
liebe Freundinnen und Freunde von Harmonie Universelle, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Konzertgäste.
Wer von Ihnen sich noch an das Jahr 2003 erinnern kann, der wird wissen, dass wir einen unglaublich schönen und langen Sommer genießen konnten, dass Deutschland sich aber am Rande einer Rezession befand. Die Internetblase, ein weiterer Krieg im Irak haben unser Land damals sehr beschäftigt. Also zu einem nicht ganz einfachen Zeitpunkt fassen Florian Deuter und Mónica Waisman in Paris den Entschluss, sich musikalisch selbständig zu machen und gründen mutig das Originalklang-Ensemble Harmonie Universelle.
Nachdem sich in der Spielzeit 2003 also der Vorhang zum ersten Mal öffnete, kann Harmonie Universelle heute – viele erfolgreiche Jahre später – mit Fug und Recht das 20-jährige Jubiläum feiern; ein Anlass, zu dem ich Euch beiden im Namen der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker ganz herzlich gratulieren darf.
20 Jahre Harmonie Universelle, 20 Jahre Leidenschaft für Originalklang, Virtuosität, Sanftheit und Schärfe, mit einem utopisch klingenden Ensemblenamen, der aber auch Programm ist und sich aus der gleichnamigen Schrift des großen französischen Gelehrten Marin Mersenne herleitet, der nicht nur einer der Wegbereiter der modernen Naturwissenschaften war, sondern auch die Musiktheorie und -praxis in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts genau analysierte und damit eine hervorragende musikgeschichtliche Quelle geschaffen hat.
Harmonie Universelle zeigt dabei, wie Musik Menschen über kulturelle Grenzen hinweg verbinden kann
Schon seit der Gründung sucht sich Harmonie Universelle immer wieder auch projektbezogene Unterstützung und die beiden Geigen – manchmal auch eine Bratsche – werden in wechselnder Besetzung verstärkt durch nationale wie internationale Musikerinnen und Musiker, sodass vom Kammermusikduo bis hin zur großen Orchesterbesetzung alle Möglichkeiten des Konzertierens ausgeschöpft werden.
Harmonie Universelle zeigt dabei, wie Musik Menschen über kulturelle Grenzen hinweg verbinden kann und hat große Erfolge aufzuweisen, ist das Ensemble doch regelmäßig zu Gast bei führenden Musikfestivals und bedeutenden Konzertveranstaltungen. Die beeindruckende Liste umfasst zu Beispiel
- das Utrecht Festival of Early Music,
- das Festival d‘Ambronay,
- das Festival de Música Antigua in Barcelona,
- das Bachfest in Leipzig,
- das Musikfest in Bremen
- oder die Styriarte in Graz.
Harmonie Universelle hat im Concertgebouw in Amsterdam genauso gespielt wie in Versailles und in vielen, vielen anderen Konzertsälen und vor allem auch Kirchen der Welt und überall habt ihr – liebe Mónica, lieber Florian – nicht nur Eure wunderbare Musik dargeboten, sondern Ihr habt dabei auch immer unsere Kulturstadt Köln bestens vertreten und unseren Ruf als Musikstadt im In- und Ausland gestärkt.
Immer wieder werden für die Liebhaber alter Musik auch wunderbare neue Schätze gehoben
Schon seit 2008, also nunmehr 15 Jahre lang, betreibt Harmonie Universelle eine eigene, erfolgreiche Konzertreihe in Köln und Nordrhein-Westfalen, in der das Ensemble regelmäßig neue Programme präsentiert.
Musikalisch verwurzelt im 17. und 18. Jahrhundert mit gelegentlichen Ausflügen in andere Musikepochen, hat sich Harmonie Universelle ein unglaublich breites Repertoire erarbeitet, das eben nicht nur auf wohl bekanntes, auf Bach, Vivaldi, Mozart oder Haydn setzt. Immer wieder werden für die Liebhaber alter Musik auch wunderbare neue Schätze gehoben und oft nach jahrhundertelangem Dornröschenschlaf zurück in die Konzertsäle gebracht. Die spektakulären Aufnahmen der Fidicinium-Sonaten von Heinrich Ignaz Franz von Biber oder die unglaublich schöne Sammlung von Ciacconas, Canzonas & Sonaten aus dem Partiturbuch Ludwig sollen hier beispielhaft genannt werden.
Harmonie Universelle erschließt sich und seinem Publikum immer wieder diese wunderschöne Musik aus Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland und Österreich aus einer Epoche, die lange Zeit als vergessen galt oder zumindest in den Konzertsälen deutlich unterrepräsentiert war.
Das waren zwanzig erlebnisreiche Jahre, mit einigen hundert Konzerten in kleinen und großen Sälen und mittlerweile schon fast 20 eingespielten CD-Aufnahmen, also einem beachtlichen, auf Tonträger gebannten Oeuvre.
Für die exzellenten Interpretationen erntet Harmonie Universelle immer wieder großes Lob von der Fachpresse, zwei Mal wurden Aufnahmen mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet, zahlreiche andere Auszeichnungen sind hinzugekommen.
Wer schon einmal erlebt hat, mit welcher Konzentration, aber auch Freude und Begeisterung Mónica Waisman und Florian Deuter im Konzert wetteifern darum, wer seinem Instrument die schönsten Klänge entlocken kann, der wird das folgende Zitat von mdr Figaro anlässlich der Vorstellung der grandiosen Correlimania-CD sofort nachempfinden können: Ich zitiere:
„Die Geigerin Monica Waisman und der Geiger Florian Deuter entwickeln am führenden Pult ein enormes Temperament, und das schlägt sich auf die anderen Musiker nieder. Dass ‚konzertieren‘ im Wortsinn ‚wettstreiten‘ bedeutet, wird hier absolut erlebbar.“ Zitat Ende
Sie geben der Alten Musik in Köln ein Gesicht
Liebe Mónica, lieber Florian, Ihr gebt mit Eurem musikalischen Temperament der Alten Musik in Köln ein Gesicht und tragt wesentlich dazu bei, dass sich dieses Genre, für das Köln in aller Welt geschätzt wird, hier immer weiter entfalten kann.
Dafür möchten wir Euch heute danke sagen, wobei sich der Dank selbstverständlich auch an Euer gesamtes Ensemble richtet, an die vielen Musikerinnen und Musiker, die am Erfolg von Harmonie Universelle mitgewirkt haben und heute noch mitwirken.
Bei aller Exzellenz und aller Virtuosität ist selbstverständlich auch Harmonie Universelle in den zwanzig zurückliegenden Jahren auf gute und verlässliche Freunde und Förderer angewiesen gewesen: Zu allererst sind hier die Stadt Köln und das Land NRW zu nennen, aber auch die Kunststiftung NRW, der Landschaftsverband Rheinland, die Sparkasse KölnBonn, die RheinEnergie-Stiftung Kultur, das Zentrum für Alte Musik, die vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem weltweiten Originalklang-Netzwerk, und last but not least auch das treue Publikum, das Harmonie Universelle in den vergangenen zwei Jahrzehnten begleitet hat, und der eigene Freundeskreis.
Jetzt aber genug der Worte, nun stellt uns Harmonie Universelle in dem heutigen Jubiläumskonzert anlässlich der 20-jährigen Bestehens vier wunderbare Musikstücke vor, die von vier verschiedenen Mitgliedern der Bach-Familie komponiert worden sind. Darunter ist auch das 3. Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach mit je drei solistischen Violinen, Violen und Violoncelli – ein Lieblingsstück von Mónica Waisman.
Ich wünsche uns allen nun ein großartiges Konzert und sage Harmonie Universelle nochmals herzlichen Dank für 20 unvergessene Jahre im Sinne unserer Kulturstadt Köln und Glück-auf für viele weitere universell-harmonische Jahre mit vielen weiteren musikalischen Entdeckungen, Interpretationen, Wiederaufführungen und Neueinspielungen.
Titelfoto: Christian Starke
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